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Nico Bobka – Kritische Theorie des Antiziganismus

Obgleich die Feindschaft gegen sogenannte Zigeuner nunmehr auf eine vielhunderjährige Geschichte der Ausgrenzung; Verfolgung und schließlich deren Kulmination in der nationalsozialistischen Vernichtungspraxis zurückblicken kann; fristet die Kritik des Antiziganismus bis heute bestenfalls ein Schattendasein. Diesem Mangel gilt es jedoch nicht durch einen isolierten; bloß äußerlichen Vergleich; etwa mit Antisemitismus oder Rassismus; beizukommen; sondern den Antiziganismus als Moment der repressiven Totalität kapitaler Vergesellschaftung zu begreifen. Es gilt sowohl dessen Geschichte seit seiner Herausbildung während der ursprünglichen Akkumulation des Kapitals nachzuzeichnen; als auch dem Ursprung der Bilder nachzugehen; nach denen Individuen zu Zigeunern gemacht und als solche verfolgt werden. Diese Bilder sollen durch eine Kritik der Konstitution der Individuen als Subjekte der bürgerlichen Gesellschaft bestimmt und der Antiziganismus soll als Ausdruck tabuisierter; verdrängter und verleugneter Momente des eigenen Selbst begriffen werden. Eine solche Kritik des Antiziganismus nimmt nicht die Lebensweise der wirklichen oder potentiellen Opfer in den Blick; sondern ist vielmehr Kritik des Verhältnisses von Individuum und Gesellschaft; also der Antiziganer und der antiziganischen Gesellschaft. Der Antiziganismus ist somit als Gegenstand der Kritik sogleich Schlüssel für eine Kritik der Gesellschaft in ihrer Irrationalität und in ihrem destruktiven Potential.  Antifa-Union in Kooperation mit dem Forum gegen Rassismus und der Nordpol Initiative für eine solidarische Nordstadt

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