Vortragsreihe "What about Feminism?" (anschließend Tresen)
Vortrag: "Der Phallus im Wort oder: Wie ich lernte; dass nicht alles männlich ist; was ich sage." "Sprache beeinflusst unser Denken. Wir reden immer so dahin und meinen; dass alle wissen; wovon wir reden. Viele Dinge und Körper_lichkeiten bleiben dabei jedoch unerwähnt; weil wir davon ausgehen; dass sie mitgedacht werden können. „Ist doch albern!“; heißt es dann; oder „Ist doch klar; dass ich die auch meine“; oder „Wie soll ich denn noch reden; ohne dass mir vorgeworfen wird; irgendwelche *Ismen zu re_produzieren?“; „Ist doch nur Sprache!“. Ist das so? Viel mehr machen wir durch diese Denkweise einen Großteil der menschlichen Identitäten un_sichtbar; un_denkbar und un_sprechbar. Ist unsere Sprache im generischen Maskulinum festgefahren und alle Alternativen sind per se anstrengend? Nein. Sprache ist immer ein Suchen und Finden; Sprache macht Spaß; gestaltet unseren Alltag und bestimmt darüber; wen wir in unserer Weltsicht ein- oder ausschließen. Sprache ist dynamisch und experimentierfreudig. Wir werden nicht gleich missverstanden; nur weil wir in ihr Raum für alternative Identitäten außerhalb der Mehrheitsgesellschaft öffnen. Wenn wir *; _ oder klar gegenderte Benennungen verwenden; beweisen wir Mut für Irritation; Identität und Vielfalt." Der Vortrag ist der erste im Rahmen der Vortragsreihe "What about Feminism?". Die Referentin Anja Ostrowski hat Philosophie; Anglistik und Gender Studies studiert. Sie setzt sich mit alternativen Körpern und Körperlichkeiten auseinander. Zu ihren Spezialitäten gehören queer_feministische Gesellschaftstheorien; gendergerechte Sprache und eine Ethik der Nähe. Sie spricht queer_deutsch und zeigt sex_gender_istischer Kackscheiße das Schweige-Einhorn. Diese Veranstaltung findet in Kooperation mit der Fachschaft Gender Studies der RUB statt und ist Teil des von der EU geförderten Projekts "Nordpol 2014 - eine solidarische Nordstadt".