Oury Jalloh – Das war Mord! / Oury Jalloh – That was murder!
Infotour durch Dortmund; Bochum und Bielefeld Am 7. Januar 2005 verbrennt Oury Jalloh an Händen und Füßen fest angekettet in einer Zelle der Dessauer Polizei. Die staatlichen Institutionen ermitteln nur in eine Richtung: Er hat die feuerfeste Matratze selbst angezündet und ist durch das Feuer umgekommen. Also kein Mord? Der Dienstgruppenleiter ist der Einzige; der zur Rechenschaft gezogen wird: Er wird zu 10.800 € wegen fahrlässiger Tötung verurteilt. Proteste wegen rassistischen Mordes und der völlig einseitigen Ermittlungen werden kriminalisiert. Die Initiative in Gedenken an Oury Jalloh gründet sich um den Fall aufzuklären und übernimmt schließlich wegen organisierter Tatenlosigkeit der Behörden selbst die Ermittlungen: 2013 werden genügend Spenden gesammelt; um ein unabhängiges Brandgutachten in Auftrag zu geben. Das Ergebnis: Ein derart heftiger Brand kann nur mit brandbeschleunigenden Mitteln verursacht worden sein. Mitglieder der Initiative stellen daraufhin Strafanzeige wegen Mordes gegen Unbekannt beim BGH. Seit 2014 wird nun auch staatlicherseits wegen Mordes ermittelt. Gleichzeitig wird die Initiative selbst vor Gericht gezerrt und sammelt erneut Spenden für weitere Gutachten. Der Tod Oury Jallohs ist nicht nur Teil einer langen Reihe "ungelöster" rassistischer Morde in Deutschland; sondern zeigt auch die typische Umkehrung des Täter-Opfer-Verhältnisses und die Verbindungen rassistischer Gewalt mit deutschen Polizei- und Justizbehörden. Er ist aber auch exemplarisch für den Willen und die tatsächliche Umsetzung von Ermittlungsmanipulationen; Beweisvernichtung und Einschüchterung von Zeugen durch Anweisungen von „oben“. Mitglieder der Initiative informieren über Hintergründe der aktuellen Spendenkampagne; die Verwicklungen von Staat und Justiz in diesen Fall und den Stand der aktuellen Entwicklung. Oury Jalloh – Das war Mord! https://initiativeouryjalloh.wordpress.com/ Der Tresen im Anschluss beginnt auf Grund des Vortrags erst um 20:30.