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Lesung/Veranstaltung mit Philip Meinhold. Erben der Erinnerung. Ein Familienausflug nach Auschwitz

Es war ein merkwürdiger Wunsch, den Philip Meinholds siebzigjährige Mutter da äußerte: Auf die Frage, was sie in ihrem Leben noch machen wolle, antwortete sie, sie würde mit ihren drei Kindern und den großen Enkeln gerne nach Auschwitz fahren. Meinholds Mutter galt nach den NS­ Rassegesetzen als „Jüdischer Mischling zweiten Grades“, ihre Verwandten wurden deportiert. Was dem Wunsch folgte, war die Auseinandersetzung dreier Generationen einer deutschen Familie mit dem Holocaust und ihrer Familienvergangenheit. In „Erben der Erinnerung“ erzählt Philip Meinhold von dieser Auseinandersetzung – am 23. Juni liest er im Nordpol. Die einen sehen sich selbst als Kinder und Enkelkinder der Täter, die anderen als die der Opfer. In seinem vor diesem Hintergrund entstandenen Buch und in der Veranstaltung präsentiert Philip Meinhold eine sehr persönliche Erkundung der eigenen Geschichte, des Umgangs mit der NS­-Zeit siebzig Jahre danach – und der Frage, was Auschwitz mit jedem von uns zu tun hat. „Erben der Erinnerung“ ist 2015 erschienen im Verbrecher Verlag.

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