Roter Montag - Was ist was? Eigentum
Dem Eigentum kann in dieser Gesellschaft fast jeder etwas positives abgewinnen, denn es ermöglicht ja dem Besitzer die Benutzung seiner Sachen: über das, was mir gehört darf ich frei nach eigenem Gusto verfügen. Nun steht für viele nicht ständiger Genuss von nützlichen Dingen an, sondern die Kalkulation darüber, was sie sich leisten und worauf sie verzichten können. Will man sich die Mittel zur Bedürfnisbefriedigung verschaffen, geht also einkaufen, so beginnt für viele das Vergleichen von Preisen und möglichen Leistungen der Güter: Wo bekomme ich mehr und besseres für mein Geld und wer will mich einfach über den Tisch ziehen. Anscheinend haben die Verkäufer und Produzenten nur ein ziemlich bedingtes Interesse daran, dass ihre Waren dort landen, wo sie gebraucht werden und das sich der Käufer an ihren Nutzen erfreut. Wir denken, dass die Leistung des Eigentums nicht darin besteht, die Benutzung der alltäglichen Gebrauchsgegenstände zu ermöglichen. Im Gegenteil: es steckt im Eigentum ein Grund für die Beschränkung und auch die Vereitlung der Bedürfnisbefriedigung vieler Menschen in dieser Gesellschaft. Weil das für Teile der Gesellschaft eine ziemliche Härte darstellt, ( Z.B. keine Wohnung zu bekommen, obwohl man eine braucht) benötigt es Gewalt um das Privateigentum aufrechtzuerhalten. Auch, das man immer wieder Sachen kauft und doch etwas anderes bekommt als man sich ausgemalt hat ist nicht nur auf schlechte Konzentration bei der Produktauswahl zurückzuführen, sondern auch auf die Art und Weise wie man in einer Gesellschaft von Privateigentümern an seine Gebrauchsgüter kommt, nämlich durch kaufen. Über diesen Pfeiler der Gesellschaft wollen wir mit euch anhand dreier noch folgender Thesen diskutieren. Für die Teilnahme an der Diskussion ist kein Vorwissen erforderlich und Diskussionsbeiträge und Fragen sind gerne gesehen.