Strategien gegen Gentrifizierung | Lesung & Diskussion mit Lisa Vollmer
Gentrifiwas? War der Begriff vor 10 Jahren im deutschsprachigen Raum noch selten; ist er heute; besonders in Großstädten; in aller Munde. Die Kritische Stadtforscherung Lisa Vollmer liefert mit "Strategien gegen Gentrifizierung" nicht nur einen Überblick über gängige Gentrifizierungstheorien; sondern vereint sie zum ersten Mal mit einer systematischen Übersicht über Strategien; die soziale Bewegungen gegen Gentrifizierung gefunden haben. Damit ist sie nicht nur für AkademikerInnen von Interesse; sondern vor allem für diejenigen; die sich gegen ihre eigene Verdrängung oder die ihrer NachbarInnen wehren. Lisa Vollmer geht dem umkämpften Begriff Gentrifizierung detailliert nach und zeichnet verschiedene Arten wie Gewerbe-Gentrifizierung; Touristifizierung oder Neubau-Gentrifizierung nach. Sie geht auch auf unterschiedliche Erklärungsansätze für Gentrifizierung ein. Sowohl ökonomische als auch kulturelle Dynamiken werden dabei berücksichtigt. Zudem illustriert die Einführung anhand zahlreicher Beispiele von MieterInnenprotesten aus verschiedenen deutschen Städten; wie sich eine MieterInnengruppe bilden und ihre Betroffenheit kollektivieren kann. Sie zeigt auf; welche Strategien zwischen Lobbyarbeit und Basisorganisierung verfolgt werden können; wie mit Diskursen über «soziale Mischung» umzugehen ist; wie man das Recht zu bleiben durch eine lokale Gemeinschaft reklamiert; wie man der Gefahr; in Partizipationsverfahren eingehegt zu werden; begegnet und welche Forderungen MieterInnenproteste gegen die Inwertsetzung ihrer Nachbarschaften stellen. Die kritische Stadtforscherin Lisa Vollmer ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Europäische Urbanistik der Bauhaus-Universität Weimar. Ihre Promotion (im Erscheinen) hat sie zu aktuellen MieterInnenbewegungen in Berlin und New York verfasst. Außerdem ist sie selbst seit vielen Jahren in der Berliner MieterInnenbewegung aktiv und deutschlandweit mit Mietprotesten vernetzt. Sie ist Redaktionsmitglied bei «sub/urban. zeitschrift für kritische stadtforschung».