Talk und Musik über deutsch-türkische Literatur
Diskussion und gemeinsames Musikhören. Teil der 'merhaba heimat!' Kulturtage.
„Kleines Herrenvolk sieht sich in Gefahr: man hat Arbeitskräfte gerufen, und es kommen Menschen.“
An Max Frischs Ringen um Worte mit Blick auf die Situation und Wahrnehmung von Arbeitsmigrant:innen, die im Zuge der Anwerbeabkommen in den 1960er-Jahren nach Deutschland kamen, können sich viele von uns erinnern. Gekommen – und zum Glück geblieben – sind Menschen, über deren Literatur an diesem Abend diskutiert wird. Wie kann man ihre Texte bezeichnen, stellt sich auch jetzt noch die Frage. Muss man sie unbedingt Kategorien zuordnen? Gastarbeiterliteratur, Migrationsliteratur, Deutsch-türkische-Literatur, interkulturelle Literatur – keine der Bezeichnungen scheint den Kern der Texte zu fassen zu bekommen. Und was, wenn die Literatur, die von den Kindern dieser Menschen geschrieben wird, sich solcher, teils rassistischer (Identitäts-)Zuschreibungen entledigen, sich nicht pauschalisieren und stereotypisieren lassen will?
Darüber diskutieren der Autor und DJ Imran Ayata, die Autorin und Journalistin Dilek Güngör, die Literaturwissenschaftlerin und Turkologin Nesrin Tanç und der Journalist und Publizist Deniz Yücel. Im Anschluss werden „Songs of Gastarbeiter“ aufgelegt, eine Kompilation aus verschollenem Liedgut der ersten Migrant:innen-Gengeneration in Deutschland.
Moderation: Dr. Iuditha Balint (Fritz-Hüser-Institut) und
Jörg Sundermeier (Verbrecher Verlag)