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Chapharnaüm – Capernaum – Stadt der Hoffnung 3G

Im Rahmen des Sonderprogramms Architektur und Film 2021. Preisgekröntes libanesisches Sozialdrama über einen kleinen Jungen aus Beiruts Slums, der seine Eltern anklagt.

Ungefähr zwölf Jahre alt ist Zain, niemand weiß es genau. Mit seiner 10-köpfigen Familie lebt er in einer 2-Zimmer-Wohnung eines Elendsviertels in Beirut. Jeden Tag steht er mit seinen Geschwistern auf der Straße, um etwas Geld zu verdienen. Nachdem er wegen eines schweren Vorfalls zu fünf Jahren Haft verurteilt wird, klagt er seine Eltern an. Er wirft ihnen vor, ihn zur Welt gebracht zu haben. Ein Albtraum für jedes Kind und doch die Realität: In einer mehrfach kriegszerstörten Stadt zur Welt zu kommen, tagtäglich ums Überleben zu kämpfen gegen den Hunger, die Verschmutzung, die Gewalt. Regisseurin Nadine Labaki zieht den Zuschauer in den Slum hinein, wir werden ins Unglück gesaugt und finden aus den engen, verwahrlosten Gassen keinen Ausweg. Kann man es bis zum schönen Stadtzentrum schaffen, das weit weg im Hintergrund so unerreichbar wirkt?
Regisseurin Nadine Labaki hat mehrere Jahre damit verbracht, ihre Geschichte auf eine authentische Art zu verwirklichen. Ihre ProtagonistInnen sind Menschen, die tatsächlich in Beirut in den gezeigten Bedingungen leben.
(Spielfilm, LBN/USA/FR/CYP/QAT/UK 2018, 126 Min., OmU, FSK ab 12 Jahren, Regie: Nadine Labaki)

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