Wettlauf um Afrika - Seidenstraße gegen neokoloniales Entwicklungsmodell?
Georges Hallermayer über die neue Seidenstraße, neokoloniale Bestrebungen in Afrika und die Systemunterschiede zwischen China und dem Westen. (Link per Mail erfragen an Strucksberg[ät]posteo.de)
In Afrika hat die Zukunft schon begonnen. Seit Jahrzehnten bedroht die Klimakrise viele afrikanische Länder mit Hunger, werden ihre Bevölkerungen durch Krieg, Trockenheit, Verwüstung und Küstenerosion zu Umsiedlungen und Migration gezwungen. Negative Folgen sind einerseits Schleuser von Menschen & Drogen, steigende Gewalt zwischen Clans, nomadisierenden Tierzüchtern und Ackerbauern, aber auch Zulauf zu djihadistischen Gruppierungen. Auf der anderen Seite eine widersprüchliche Entwicklung der Bauernschaft, der städtischen Mittelklasse und der schmerzhaften Geburt einer Arbeiterklasse in den Industriezonen des Kontinents.
Gleichzeitig tobt ein mörderischer Konkurrenzkampf um ökonomischen Einfluss. Das neokoloniale Entwicklungshilfemodell der alten Kolonialmächte aus Europa und den USA hat Konkurrenz aus China bekommen.
Eine Veranstaltung von DGB Dortmund und Attac Dortmund. Den Link zur Veranstaltung bitte mit Namen und vollständiger Adresse erfragen bei Strucksberg[ät]posteo.de. Die Daten werden vom DGB Bildungswerk für seine Abrechnung benötigt. Sie werden nicht weitergegeben und nicht für Werbezwecke verwendet.
Zwar wird den Chinesen entgegengehalten, dass sie vor allem ihre eigenen Interessen bedienen und mit ihrer Road & Belt-Offensive afrikanische Staaten in wirtschaftliche und finanzielle Abhängigkeit treiben würden. Vor dem Hintergrund der bescheidenen Effektivität westlicher Entwicklungshilfe gibt es allerding inzwischen einen großen Respekt für den chinesischen Beitrag zur wirtschaftlichen Entwicklung und zum Infrastruktur-Aufbau in Afrika.
Noch können die USA ihre dollarbasierte Hegemonie mit Hilfe von Weltbank, IWF und Sanktionspolitik aufrechterhalten. Über Africom sichern sie ihre militärische Vorherrschaft. Gegen die Seidenstraßenoffensive der Chinesen versuchen sie mit Infrastrukturprojekten zum Ausbau von Stromversorgung, Informations- und Kommunikationstechnologie und Beratungsdienstleistungen anzugehen.
Doch wie lange gestehen die USA noch zu, dass sich Afrika aus der Systemkonkurrenz heraushält?
Wir wollen uns an diesem Abend mit der Frage befassen, worin sich das chinesische Modell von dem westlichen unterscheidet. Welche Rolle spielen die 3jährigen Foren afrikanisch-chinesischer Kooperation (FOCAC) und welche Strategie verfolgt die chinesische Führung mit der Seidenstraßenoffensive?
Worin besteht die von Russland und China angeblich favorisierte „Multipolarität“?
Unser Referent Georges Hallermayer ist Historiker, war lange Jahre stellvertretender Centrumsleiter bei den Carl-Duisberg-Centren, im GEW Landesvorstand Saar und beschäftigt sich seit Jahren mit der afrikanischen Entwicklung. Er blogt unter weltsolidaritaet.blogspot.com
Eine Veranstaltung von DGB Dortmund und Attac Dortmund. Den Link zur Veranstaltung bitte mit Namen und vollständiger Adresse erfragen bei Strucksberg[ät]posteo.de. Die Daten werden vom DGB Bildungswerk für seine Abrechnung benötigt. Sie werden nicht weitergegeben und nicht für Werbezwecke verwendet.