„Die Spur der Schuhe“
Politische Kunstaktion zum Tag der Befreiung von Ausschwitz vom Bündnis gegen Rechts
43.526 Paar Schuhe, 514.843 Kinder-, Frauen- und Männerkleider fanden die Soldaten der Roten Armee vor, als sie am 27. Januar 1945 die letzten 2819 überlebenden Gefangen in Auschwitz befreit haben: dem Tode geweihte Menschen, die sich kaum selbst fortbewegen konnten und nur zum Teil mit Hilfe der sowjetischen Lazarette dem Leben
wiedergegeben werden konnten. „Das Schrecklichste (Lager) von allen war Auschwitz“, erinnerte sich der begleitende Kameraoffizier Alexander Woronzow in seinem Film „OSWIECIM“ von 1945.
43.526 Paar Schuhe gehörten zu den wenigen Spuren, die von größtenteils jüdischen Menschen übrig geblieben waren: Männer, Frauen, Kinder. Verschleppt und ermordet aus rassistischem Wahn, blindem Antisemitismus und Herrenmenschentum, das aussortiert, für minderwertig und unwert erklärt, beseitigt.
Antisemitismus und rassistische Verfolgung bis hin zum Mord sind auch heute nicht aus unserem Land verschwunden, sie nehmen eher zu als ab. Gerade das ist ein wichtiger Grund, die Erinnerung an die Verbrechen von Nazideutschland wach zu halten, zu mahnen und zu fordern, heute wachsam zu sein und Antisemitismus und anderen Formen von Rassismus aktiv entgegenzutreten.