Kevin - Internationales Frauen*FilmFest Dortmund+Köln

Joana muss raus. Vielleicht fühlt sie sich wie die Mutterpflanze der ersten Einstellung: abgetrennt von sich selbst. So macht es nur Sinn, dass sie zu ihrer Freundin Kevin nach Uganda fährt und Brasilien für einige Wochen verlässt. Kevin zu besuchen bedeutet auch, drei kleine Kinder um sich zu haben, eine neue Sprache zu lernen und auf dem Markt unbekannte Früchte zu probieren. Eigentlich bedeutet die Zeit mit ihr: pure Lebensfreude, denn wenn Kevin lacht, dann erfüllt Wärme den Raum, wenn Kevin erzählt, hört man gebannt zu. Zwischen Alltag und gemeinsamen Unternehmungen bekommen wir Einblick in eine bedingungslose Freundschaft zwischen den beiden Frauen. Es ist eine Freundschaft, die nichts erwartet und die trotzdem genau das Maß gibt, das notwendig ist. Gemeinsam bleiben sie so selbstbestimmt wie die Joana und die Kevin, die wieder alleine für sich in den beiden Ländern Verantwortung übernehmen müssen. Unmut, Ängste und Sorgen werden zwar nicht ausgespart, aber immer mit konstruktiver Klarheit behandelt. Dabei sind ihre Partner nicht unwichtig, sondern nur betont nicht als Teil der Freundschaft eingebunden. Ihre transnationale Geschichte vom gemeinsamen Kennenlernen in Deutschland bis nach Brasilien und Uganda trägt den Film und macht Mut. Er erinnert uns an die Frauenfreundinnenschaft, die allen Facetten von ›Weiblichkeit‹ nachspüren kann und an die das Kino uns doch so selten erinnert.

Deutschlandpremiere.