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Bringin‘ it down – Beständig und konsequent gegen rechte Strukturen! VOL. II

Zeit & Ort

27.08.22
14:00
Reinoldikirche

Dortmund

Infos

Antifaschistische Demonstration nach Dorstfeld anlässlich des 10. Jahrestages des NWDO-Verbots

Das Verbot der Neonazi-Kameradschaft Nationaler Widerstand Dortmund (NWDO) sowie weiterer Kameradschaften jährt sich am 23. August 2022 zum 10. Mal. Im Jahr 2012 wurden diese Verbote als großer Schlag gegen die organisierte extreme Rechte in NRW verkauft, blieben unterm Strich aber eine eher symbolische Aktion. Nicht nur, aber insbesondere in Dortmund konnten die Neonazis sich in kurzer Zeit neuaufstellen und unter dem Banner der eigens für diesen Zweck geschaffenen Kleinstpartei Die Rechte ihr Treiben fortsetzen – nun unter dem Schutz des Partei-Status.

Der Schwerpunkt ihrer Aktivitäten bleibt dabei stets der Dortmunder Westen und vor allem der Stadtteil Dortmund-Dorstfeld. Hier leben sie in ihren WGs nahe dem Wilhelmplatz, unterhalten hier Geschäftsräume und versuchen, Dominanz in „ihrem Viertel“ zu simulieren. Zwar ist Dorstfeld nicht der einzige Stadtteil mit einem Naziproblem, der Mythos um den vermeintlichen „Nazikiez“ spielt in ihrer Selbstdarstellung allerdings eine zentrale Rolle – und diese wird bundesweit rezipiert.

Dabei gab es stets Widerspruch gegen die Vereinnahmungsversuche der Neonazis. Sowohl innerhalb des Viertels als auch von außen stellten Antifaschist:innen die Ansprüche der Rechten immer wieder in Frage. Letztlich sahen sich auch Stadt und Polizei genötigt, mit ihren Mitteln gegen Die Rechte und ihr Umfeld im Viertel vorzugehen. In den letzten Jahren schwächelte nicht nur die Naziszene. Antifaschist:innen demonstrierten mehrmals im Viertel, ohne dass die ehemaligen Kameradschafts- und nun Parteineonazis dem viel entgegenzusetzen hatten. Zuletzt war dies am 22.08.2021 zum 9. Jahrestag des Verbots der Fall.

Auch dieses Jahr wollen wir wieder nach Dorstfeld demonstrieren. Bei aller Freude über die derzeitige Schwäche der Rechten geht es uns darum, zu zeigen, dass das Verbot nichts an der Existenz von Neonazistrukturen in Dortmund geändert hat. Dass diese Neonazis weiterhin gefährlich sind für alle, die sie als Gegner:innen markieren. Und dass sie immer noch versuchen, den „Mythos Dorstfeld“ aufrechtzuerhalten – einen Mythos, den es nachhaltig zu zerstören gilt. Bringen wir es zu Ende!

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