latscher.in progressive politik und nicht-kommerzielle kultur

Dortmunder anarchistische Bewegungen im Kaiserreich und den 1920er Jahren

„… wir wollen uns von keinen Führern mehr leithammeln lassen …“
Vortrag über die Dortmunder anarchistische Bewegungen im Kaiserreich und den 1920er Jahren

Über die Geschichte anarchistischer Bewegungen in Dortmund ist nicht viel bekannt. Das erstaunt, denn von kleinen verschworenen Gruppen im Kaiserreich, die der „Propaganda der Tat“ anhingen, bis zur Massenbewegung der Anarchosyndikalist:innen Anfang der 1920er Jahre mit über 20.000 Mitgliedern haben sie immer wieder in die Geschicke unserer Stadt eingegriffen. Sie haben nicht nur versucht, die „hierzu reife Industrie“ zu vergesellschaften, die 6-Stunden-Schicht im Bergbau in „direkter Aktion“ umzusetzen, sondern hatten noch bis Mitte der 1920er Jahre die Mehrheit der Betriebsräte auf vielen Zechen. Sie haben auch versucht die Hausfrauen zu organisieren, hatten Kinder- und Jugendgruppen und waren stark in ihren kulturellen Aktivitäten: Sänger:innenbünde, die mit hunderten Teilnehmer:innen im Fredenbaum ihre Chorwerke aufführten; Turn-, Musik- und Theatergruppen hatten ihre Auftritte bei ihren vielfältigen Feiern, sei es am 1. Mai oder zur Sonnenwende. Ihre Beteiligung an den weltlichen Schulen, Sexualhygienevereinen oder in der Freidenkerbewegung (sowie ihre umfangreiche Literatur) hat ihr einen festen Platz in der Arbeiter:innenkulturbewegung verschafft.
Anfang der 1930er Jahre war sie auf wenige hundert Aktivist:innen geschmolzen. Darum braucht es eigentlich mehr als einen Abend, um die Erfolge und besonders ihre Misserfolge der letzten 130 Jahre zu benennen und zu diskutieren. So kann an diesem Abend nur ein grober Überblick über die ersten Jahrzehnte dieser antiautoritären Bestrebungen gegeben werden. Und vielleicht damit die Neugierde auf „mehr“ wecken.

[Bildbeschreibung]
Der Hintergrund ist schwarz. Davor befindet sich ein gold-braunes Vieleck mit einer schwarz-weiß Fotografie darauf. Auf dem Foto stehen vier Menschen mit Waffen auf dem Rücken, die in unterschiedliche Richtungen schauen. Oben steht schräg und in dunkelgrüner Schrift: „… wir wollen uns von keinen Führern mehr Leithammeln lassen“. Unten rechts steht schräg und in schwarzer Schrift: „DORTMUNDER ANARCHISTISCHE BEWEGUNGEN IM KAISERREICH UND DEN 1920ER JAHREN“. Unten steht in schwarz und Großbuchstaben: „VORTRAG IM BLACK PIGEON AM 9.1.23 AB 18 UHR“. Links steht schräg nach oben gehend in schwarzer Schrift: „AGDO.BLACKBLOGS.ORG“.

Kalendereintrag herunterladen (ICS)