Antifaschismus bleibt notwendig

Nach sechs Monaten Prozess gegen die beiden Antifas Jo und Dy ging Mitte Oktober 2021 das sogenannte "Wasen"-Verfahren zu Ende. Beide wurden vor dem Landgericht zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt. Mittlerweile wurde auch die Revision verworfen und beide sitzen ihre restlichen Haftstrafen in den Knästen Bruchsal und Offenburg ab. Den Haftantritt von Jo am 22. August 2022 begleiteten über 100 Genoss:innen aus ganz Süddeutschland vor der JVA.

Sieben weitere Beschuldigte der Hausdurchsuchungen warten aktuell auf ihren Gerichtsprozess. Als Solidaritätskampagne begleiten wir den gesamten Verfahrenskomplex bereits seit den ersten Hausdurchsuchungen 2020 und versuchen; Solidarität zu organisieren. Zum ersten Prozess gegen Jo und Dy; der im April 2020 startete; gestalteten wir eine solidarische Begleitung. Mit dem Urteil ist das Verfahren und eine erste intensive Phase der Solidaritätskampagne zu Ende.

Nichtsdestotrotz; beide sitzen wieder in Haft; es stehen weitere Prozesse gegen andere Beschuldigte an; und mit zivilrechtlichen Forderungen im sechsstelligen Bereich sind die Betroffenen mit einer enormen finanziellen Belastung konfrontiert.

Mit der Veranstaltung wollen wir zu diesem Zeitpunkt ein Zwischenfazit ziehen; die vergangenen zwei Jahre Solidaritätsarbeit Revue passieren lassen und Fragen, die uns immer noch beschäftigen, gemeinsam diskutieren: In welchem Verhältnis stehen der Prozess und die kriminalisierte antifaschistische Intervention zu den aufkommenden Querdenken-Demonstrationen im Frühjahr 2020? Inwieweit stellt dieser Repressionsangriff eine neue Qualität dar? Was für Schlüsse können wir aus dem Prozessverlauf ziehen? Wie sah die Prozessbegleitung aus? Was sind für uns grundsätzliche Herangehensweisen gegenüber staatlicher Repression und der Organisierung von Solidarität? Wie sehen erste Erfahrungen mit der Haftbegleitung aus?

Hierzu wollen wir den Diskussionsstand spiegeln und gemeinsam mit euch weiterkommen. Für eine starke antifaschistische Bewegung.