Clara Zetkin: eine rote Feministin
Vortrag & Lesung mit Lou Zucker: Was kann Feminismus heute von Clara Zetkin lernen? Was wollen wir anders machen als sie? Nach einem Input zu Zetkins Leben wird es im Vortrag und einer anschließendes Diskussion um genau diese Fragen gehen.
Feminismus hat den Mainstream erreicht – ein ganz bestimmter zumindest. Einer, mit dem Unternehmen ihre Produkte vermarkten können, der aber nicht danach fragt, unter welchen Arbeitsbedingungen Frauen in diesen Unternehmen die Büros putzen. Clara Zetkin gab sich nie mit kleinen Verbesserungen für privilegierte Frauen zufrieden. Sie stand stets auf der Seite der Arbeiterinnen. Dabei legte sie sich zu Beginn des 20. Jahrhunderts mit Vielen an: innerhalb der Frauenbewegung mit den bürgerlichen Frauenrechtlerinnen und innerhalb ihrer Partei, der SPD und später der KPD, mit allen Männern, die von Gleichstellung nichts wissen wollten. Sie rief den internationalen Frauenkampftag ins Leben, versuchte gemeinsam mit ihrer besten Freundin Rosa Luxemburg und sozialistischen Frauen anderer Länder bis zuletzt den Ersten Weltkrieg zu verhindern und hielt als Alterspräsidentin eine flammende antifaschistische Eröffnungsrede im Reichstag, als die NSDAP dort bereits die Mehrheit hatte. Feminismus bedeutete für Clara Zetkin nie allein die Freiheit der Frau, sondern Freiheit für alle Ausgebeuteten.