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THEMENABEND: HAARPOLITIK

Führung und Gespräch mit anschließendem Vortrag im Dortmunder Kunstverein. Zu Gast sind Hélia Paukner (Mucem, Marseille) und Prof. Dr. Alexandra Karentzos (Lehrstuhl Mode und Ästhetik, TU Darmstadt).

FÜHRUNG & GESPRÄCH

mit Hélia Paukner (Mucem, Marseille) und Rebekka Seubert (Dortmunder Kunstverein)
Wir freuen uns, zum Ausstellungsgespräch Hélia Paukner (Kunsthistorikerin, Kuratorin Mucem Marseille) begrüßen zu können und mit ihr in Form einer dialogischen Führung die aktuelle Ausstellung der ägyptisch französischen Künstlerin Hoda Tawakol zu entdecken. Der Blick ist ein kunstimmanentes Thema und wird in Tawakols Ausstellung zum Protagonisten. Liebevoll oder kontrollierend? Der Blick auf den weiblichen Körper, auf das Haar der Frau, unterliegt historisch und kulturell einem steten Wandel.

Hélia Paukner ist Kunsthistorikerin und Kuratorin am Musée des civilisations d'Europe et de la Méditerranée (Mucem) in Marseille (Frankreich), wo sie für zeitgenössische Kunst zuständig ist. In dieser Funktion war sie 2022-2023 Co-Kuratorin der ersten Retrospektive der Künstlerin Ghada Amer in Frankreich. Unter anderem leitet sie derzeit am Mucem ein Forschungs-Projekt über das Kunstschaffen von in Frankreich exilierten Künstler*innen.

VORTRAG

Prof. Dr. Alexandra Karentzos (Lehrstuhl Mode und Ästhetik, TU Darmstadt):
Hair Politics - Dekoloniale Körperpraktiken in der zeitgenössischen Kunst
„Don’t touch my hair
When it’s the feelings I wear
Don‘t touch my soul“,
singt Solange Knowles: „Don’t touch my crown“. Im Musikvideo spielt sie mit verschiedenen Frisuren und eröffnet damit auch einen Spielraum für Neuentwürfe. Genau solche Spielräume sollen in dem Vortrag diskutiert werden. Haare sind immer wieder in widerständige Körperpraktiken von Künstlerinnen, wie Lorna Simpson, Nakeya Brown, Moshatari Hilal oder Hoda Tawakol eingebunden. Sie werden auf diese Weise zum Zeichen des Empowerments und der Selbstermächtigung. In dem Vortrag wird es um die Frage gehen, wie Schönheitskonzepte und -diskurse dadurch auch dekolonisiert werden können.

Prof. Dr. Alexandra Karentzos ist Professorin für Mode und Ästhetik an der Technischen Universität Darmstadt. Zuvor war sie Juniorprofessorin für Kunstgeschichte an der Universität Trier und wissenschaftliche Assistentin bei den Staatlichen Museen zu Berlin. Sie war Fellow in der Forschungsgruppe »No Laughing Matter. Visual Humor in Ideas of Race, Nationality, and Ethnicity« am Dartmouth College, Hanover/USA und am Alfried Krupp Wissenschaftskolleg Greifswald sowie Gastwissenschaftlerin an der Universidade Federal de São Paulo/Brasilien und an der University of Cincinnati/USA. Sie ist Mitbegründerin und Mitherausgeberin der Zeitschrift »Querformat. Zeitgenössisches, Kunst, Populärkultur«, demnächst erscheint ein Themenheft zu "Hair Politics“ im transcript-Verlag. Ihre Forschungsschwerpunkte sind Kunst und Mode seit dem 19. Jahrhundert, Postcolonial und Gender Studies, Körperästhetiken, Kunst und Mode im Kontext von Migration und Tourismus sowie Antikenrezeptionen.

Eine Veranstaltung im Rahmen des Kleinen Freitag - eine Veranstaltungsreihe des Dortmunder U.

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