Erinnern heißt sich Verbünden - Kämpfe um Erinnern und Anerkennung
München OEZ erinnern
Wir gedenken
Armela Segashi, Can Leyla, Dijamant Zabërgja, Guiliano Kollmann, Hüseyin Dayıcık, Roberto Rafael, Sabine S., Selçuk Kılıç und Sevda Dağ
Am 22. Juli 2016 wurden am Olympia-Einkaufszentrum (OEZ) in München neun Menschen bei einem rechten, rassistischen und antiziganistischen Anschlag ermordet. Der Anschlag von München steht in einer Reihe mit den Anschlägen in Halle und Hanau sowie mit zahllosen weiteren rassistischen und antisemitischen Taten weltweit.
Die Angehörigen der Opfer und die Überlebenden des Anschlags am OEZ mussten ähnliche Erfahrungen machen wie die Betroffenen anderer extrem rechter, rassistischer und antisemitischer Verbrechen: Sie sahen sich konfrontiert mit gesellschaftlichem Desinteresse und der unzulänglichen Bereitschaft der Behörden, die Tat und ihre Hintergründe umfassend aufzuklären und als das zu benennen, was sie war: rechter Terror.
Doch die Angehörigen und Überlebenden haben das Schweigen durchbrochen. Unermüdlich kämpfen sie seit dem Anschlag vom 22. Juli 2016 um Aufklärung und tragen ihre Forderungen nach Anerkennung, Erinnerung und Konsequenzen in die Öffentlichkeit. Sie haben erreicht, dass der Anschlag am OEZ mittlerweile als rechter Terror anerkannt ist.
Zum sechsten Jahrestag des Anschlags am 22. Juli 2022 organisierten sie gemeinsam mit Unterstützenden erstmals eine Gedenkdemonstration mit mehreren hundert Menschen in der Münchner Innenstadt. Solidarisch getragen war das Gedenken von Betroffenen rechter Gewalt und von Gedenk-Initiativen aus anderen Städten, auch aus Dortmund. Bundesweit vernetzen sich Betroffene und Initiativen und kämpfen gemeinsam.
Im Januar 2023 eröffnete die Initiative München OEZ erinnern!, in der sich Angehörige, Überlebende und Verbündete zusammengefunden haben, einen Raum zum gemeinsamen Gedenken und Erinnern, für Aufklärung und Information in einem Seitenflügel des Münchner Rathauses.
Für den 22. Juli 2023 ruft die Initiative zu einer Gedenkdemonstration und Gedenkveranstaltung zum siebten Jahrestag des rechtsterroristischen Anschlags am OEZ in München auf: „Erinnern heißt sich verbünden!“ Die Namen und Geschichten der Ermordeten dürfen nicht vergessen werden.
Mit der Veranstaltung möchten wir über den rassistischen Anschlag am OEZ sowie über die Kämpfe und Forderungen der Angehörigen und Überlebenden informieren. Wir wollen unsere Fragen und Ideen zu einer solidarischen Praxis mit euch diskutieren.
Am Mittwoch, 12. Juli 2023,
19.30 Uhr
im Nordpol, Bornstr. 144, (U-Bahn Brunnenstr.)
Lasst uns alle zusammen: München OEZ erinnern!
Lasst uns die Ermordeten und den Anschlag bundesweit erinnern.
Lasst uns für Aufklärung kämpfen und Aufarbeitung vorantreiben.
Lasst uns gemeinsam rechten Terror stoppen.
Eine Veranstaltung von München OEZ erinnern!, Bündnis Tag der Solidarität/Kein Schlussstrich Dortmund, Train of Hope und Nordpol