THEMENABEND: RADIKALE ZÄRTLICHKEIT / HASS MIT ŞEYDA KURT
Şeyda Kurt, Journalist*in und Bestsellerautor*in im Gespräch mit Rebekka Seubert über die Bücher Radikale Zärtlichkeit – Warum Liebe politisch ist (2021) und Hass: Von der Macht eines widerständigen Gefühls (2023).
AUSSTELLUNGSFÜHRUNG
mit der Kuratorin Rebekka Seubert
19:00 Uhr
LESUNG & GESPRÄCH
mit Şeyda Kurt und Rebekka Seubert
19:45 Uhr
Im Kontext der aktuellen Ausstellung But who is Ulrike Mandrake? des französischen Künstlers Nils Alix-Tabeling (*1991 in Paris), die sich mit der Geschichte zivilen Ungehorsams auseinandersetzt, freuen wir uns, die Journalist*in und Bestsellerautor*in Şeyda Kurt zum Gespräch zu begrüßen: Moderiert von der Kuratorin Rebekka Seubert werden die Thesen ihrer beiden Bücher im Zusammenhang mit der Ausstellung diskutiert:
"Der Hass, dieses knirschende, zersetzende Gefühl, ist allgegenwärtig. Er brüllt von den Straßen oder flüstert in gutbürgerlicher Feindseligkeit. Er wächst in Parlamentsreden, Querköpfen und Kinderzimmern – und ganz bestimmt nicht im Verborgenen, auch wenn viele ihn gerne dorthin verdammen würden.
Şeyda Kurt holt den Hass raus aus der Verbannung und begibt sich auf die Spuren seines widerständigen Potentials. Dabei interessieren sie vor allem die Menschen als Subjekte des Hasses in einer kapitalistischen, rassistischen und patriarchalen Welt. Wer sind sie, diese Hassenden, und aus welchen Machtverhältnissen kommen sie? Wer darf überhaupt hassen und wer nicht? Welche Gefühle lähmen, welche Gefühle helfen, nicht zu erstarren, und sich immer und immer weiter zu bewegen auf dem Weg in eine gerechtere und zärtliche Gesellschaft?
Schonungslos, launig und jenseits selbstgerechter Entrüstung erkundet Şeyda Kurt den Hass von seiner schöpferischen Seite: als Kategorie der Ermächtigung, der Menschen in ihrem innersten Unbehagen abholen und mobilisieren kann, als widerständiges Handwerk – und nicht zuletzt als dienliches Gefühl, das uns hilft, uns in einem Ozean aus möglichen Reaktionen auf die Welt zurechtzufinden.
Die Autorin
"ŞEYDA KURT, geboren 1992 in Köln, studierte Philosophie, Romanistik und Kulturjournalismus in Köln, Bordeaux und Berlin. Als freie Journalistin und Kolumnistin schreibt sie für unterschiedliche Print- und Onlinemedien, darunter ZEIT ONLINE. Als Redakteurin arbeitete sie an dem Spotify-Originalpodcast 190220 – Ein Jahr nach Hanau, der 2021 mit dem Grimme Online Award ausgezeichnet wurde. Im selben Jahr zählte das Medium Magazin das Redaktionsteam zu den Journalistinnen des Jahres. In ihrem Buch Radikale Zärtlichkeit. Warum Liebe politisch ist untersuchte sie Liebe im Kraftfeld von Patriarchat, Kapitalismus und Rassismus." [Textquelle: Verlag Harper Collins]