Militärputsche im Sahel
Militärputsche im Sahel: Krisenverschärfung oder zweite Dekolonisierung?
Die Militärputsche seit 2020 in Mali, Guinea, Burkina-Faso und zuletzt im Niger richten sich gegen ihre „Auftraggeber“. Und statt dass es in den Ländern zu Protesten kommt, werden die Putschisten gefeiert. Warum ist das so?
Veranstaltung mit togoischen Journalisten und Aktivisten Rodrigue Ahégo am 29.9.2023 um 19 Uhr im Black Pigeon!
mehr Infos auf: agdo.blackblogs.org
Militärputsche im Sahel:
Krisenverschärfung oder zweite Dekolonisierung?
Informations- und Diskussionsveranstaltung mit dem togoischen Journalisten und Aktivisten Rodrigue Ahégo am 29.9.2023 um 19 Uhr im Black Pigeon – Scharnhorststr. 50, 44147 Dortmund. Die Veranstaltung wird organisiert von Afrique Europe Interact und der Anarchistischen Gruppe Dortmund
Traditionell war das Militär neben anderen Repressionsorganen in den Sahel-Ländern meist ein wichtiges Machtinstrument dortiger Autokratien bzw. Fassaden-Demokratien. Doch es scheint sich ein Paradigmenwechsel zu vollziehen: die Militärputsche seit 2020 in Mali, Guinea, Burkina-Faso und zuletzt im Niger richten sich gerade gegen ihre „Auftraggeber“. Und statt dass es in den Ländern zu Protesten gegen die gewaltsame Absetzung formal gewählter Regierungen kommt, werden die Putschisten gefeiert.
Diese Entwicklungen lösen in der vom Westen dominierten „internationalen Öffentlichkeit“ nicht nur Unverständnis aus, sondern auch Befürchtungen vor einer dauerhaften Verschiebung globaler Machtverhältnisse.
Uns interessieren die Gründe, warum die Menschen in den jeweiligen Ländern die Militärputsche offenbar mehrheitlich begrüßen.
Welche Hoffnungen verbinden sie damit?
Welche Vorstellungen haben afrikanische Aktivist*innen davon, ob und wie die Militärregime in einem Transitionsprozess zu wirklich partizipativen Demokratien transformiert werden können?
Wie sind die Reaktionen in den von Staatsstreichen (noch) nicht betroffenen Ländern in Westafrika wie z.B. Togo?
Rodrigue Ahégo ist Journalist und bei der zivilgesellschaftlichen Organisation „Togo Debout“ aktiv, das u.a. vom transnationalen Netzwerk Afrique Europe Interact unterstützt wird. Auf dem Sahel Europe Forum, das am 10. und 11. Juli in Madrid stattfand, sprach er zum Thema „Wie können die internationale Gemeinschaft und regionale Organisationen militärische Übergänge zu demokratischen und transparenten Prozessen begleiten?"
Der Raum ist ab 19 Uhr offen, und die Veranstaltung beginnt um 19:15 und ist für circa 2 Stunden anberaumt. Das inhaltliche Angebot ist kostenlos, es gibt kein Essen, aber kalte und warme Getränke vor Ort zu kaufen. Es können auch mitgebrachte Speisen und Getränke verzehrt werden. Das Black Pigeon (Scharnhorststraße 50, 44147 Dortmund) ist Rollstuhlgerecht. Es wird deutsch gesprochen, englisch ist auf Nachfrage als Flüsterübersetzung möglich, bitte Bedarf im Vorhinein kurz per mail an(agdo@riseup.net) ankündigen. Vom Hauptbahnhof ist der Ort mit der U-Bahn (Haltestelle Hafen, U47 Westerfilde oder U49 Hafen) erreichbar.
[Bildbeschreibung]
Auf dem Bild sind mehrere Menschen zu sehen die ein kleines Plakat auf Kopfhöhe hoch halten – auf diesem steht: “la france tue au niger” übersetzt bedeutet das: “Frankreich tötet im Niger”. Der Boden sieht gelb-sandig aus im Hintergrund sind Bäume und Autos zu erkennen.