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Vortrag: Kommunisten gegen Hitler und Stalin

Ein Vortrag des Historikers Marcel Bois

Die KPD, die Kommunistische Partei Deutschlands, war in der Revolution von 1918/19 entstanden und setzte sich für eine vollkommen andere Gesellschaft ein: Der Kapitalismus sollte ebenso überwunden werden wie Armut und Unterdrückung, Räte sollten demokratisch über Staat und Wirtschaft entscheiden. Hierbei orientierte sich die Partei an der jungen Sowjetunion und wurde auch von dort unterstützt. Doch als sich der Sowjetstaat im Laufe der 1920er-Jahre unter Joseph Stalin in eine Diktatur verwandelte, veränderte sich auch die KPD. Sie wurde immer bürokratischer und undemokratischer, ihre politische Linie gab nun Moskau vor – was nicht zuletzt zu einem Problem wurde, als die KPD überhaupt keine angemessene Strategie zur Abwehr der immer stärker werdenden Nationalsozialisten fand. Nicht alle Kommunistinnen und Kommunisten ließen diesen Prozess, der als „Stalinisierung“ bezeichnet wird, widerspruchslos über sich ergehen. Verschiedene Gruppen und Fraktionen entstanden, die sich dagegen wehrten und für eine Rückkehr zur „alten KPD“ kämpften. Marcel Bois hat eine Gesamtdarstellung dieser linken KPD-Opposition geschrieben. Er wird seine Ergebnisse vorstellen und einen Einblick in das Innenleben einer weitgehend vergessenen Strömung des deutschen Kommunismus gegeben.

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