Clankriminalität. Die Polizei, das Fremde und der Raum
Am Beispiel der Dortmunder Nordstadt lässt sich die Wirkung dieses rechten Kampfbegriffs, seine Einbettung in eine Law & Order Politik, die rassistische Stimmungsmache und den Umgang mit sogenannten "Problemvierteln" nachzeichnen.
Seit Mitte 2018 ist die sogenannte "Clankriminalität" in den Medien omnipräsent. Eingebettet in einen "Law & Order"-Diskurs, der mit sicherheitspolitischen Antworten von sozialen Fragen ablenken will, werden die Befugnisse der Polizei kontinuierlich ausgeweitet. Unter den Slogans "Null Toleranz" und "Strategie der Tausend Nadelstiche" werden öffentlichkeitswirksame Razzien inszeniert, die kaum mehr als ein paar Ordnungswidrigkeiten zu Tage fördern. Was für die einen ein "polizeilicher Bekämpfungsschwerpunkt" darstellt, ist für die anderen nichts als rassistische Schikane.
In dem Sprechen über "Clankriminalität" schwingt immer auch eine Konzeption des Fremden mit, welche sich in "Parallelgesellschaften" gegen die staatliche Autorität wende und die geteilten Werte ablehne. Ausschlaggebend ist dafür in erster Linie nicht das Handeln sondern die Herkunft der Tatverdächtigen und ihrer Angehörigen.
Doch zentral ist dabei auch, dass die Bekämpfung der "Clankriminalität" eine räumliche Komponente aufweist: Rechte Hardliner propagieren in einer martialischen Kriegsrethorik den Kampf um die Straßen. Wenn von "kriminellen Clans" die Rede ist, dann ist auch immer die Rede von den innenstadtnahen Armutsquartieren der Republik, von Getthos und migrantischen Räumen.
Am Beispiel der Dortmunder Nordstadt lässt sich die Wirkung dieses rechten Kampfbegriffs, seine Einbettung in eine Law & Order Politik, die rassistische Stimmungsmache und den Umgang mit sogenannten "Problemvierteln" nachzeichnen.
Eine Veranstaltung der Forums gegen Rassismus (TU Dortmund) und dem Antifa Café Dortmund.