Podiums: „Revival des autoritären Kommunismus?! Wir halten dagegen.“
mit "Reclaim Antifa – Leipziger Bündnis gegen Antisemitismus", Basisgruppe Antifa aus Bremen und J. Schmidt (1980 - 1991 Mitglied einer kommunistischen Organisation in Dortmund)

Der Aufschwung autoritär-kommunistischer Gruppen hat mit etwas Verzögerung auch Dortmund erreicht. Wir halten diese Entwicklung für problematisch und möchten ihr mit unserer Veranstaltungsreihe etwas entgegenhalten. Zum Auftakt der Reihe wollen wir zunächst klären, um was für ein Phänomen es sich hier eigentlich handelt: Von welchen Gruppen reden wir, was zeichnet sie aus und unter welchem Begriff können wir sie fassen? Welche Erfahrungen machen antifaschistische Linke andernorts mit besagten Gruppen und wie kann Kritik und Widerspruch aussehen?
Das Revival des autoritären Kommunismus wird dabei immer wieder als eine Rückkehr der sogenannten K-Gruppen gedeutet. Diese neo-leninistischen und maoistischen Gruppen entstanden in den 1970er Jahren aus der antiautoritären Bewegung und prägten für über ein Jahrzehnt die radikale Linke Westdeutschlands. Spätestens mit dem Zusammenbruch der Sowjetunion und der DDR schien die Zeit der K-Gruppen allerdings beendet zu sein. Die gegenwärtigen autoritär-kommunistischen Gruppen jedoch erinnern mit ihren Inhalten, Symboliken und ihrem Auftreten an sie. Wir fragen uns: Was haben beide Strömungen gemeinsam, was unterscheidet sie und inwiefern hilft uns der historische Vergleich dabei, aktuelle Entwicklungen zu verstehen?
Über diese und weitere Fragen sprechen wir mit J. Schmidt, der in den 1980er Jahren das Ende K-Gruppen miterlebte, mit Vertreter*innen vom Bündnis „Reclaim Antifa“, dass sich in Leipzig gegen Antisemitismus und autoritär-kommunistische Gruppen einsetzt, sowie mit der Basisgruppe Antifa aus Bremen, die 2024 mit einem Thesenpapier versucht hat, eine begriffliche Grundlage für die Kritik autoritär linker Strömungen zu entwickeln.
Nach der Veranstaltung findet der erste "Spell out!"-Tresen für Austausch und Vernetzung statt.