Das künstlerische ME TOO kam 350 Jahre später
Zur Kunst von Artemisia Gentileschi und Niki de Saint Phalle

1612 malt Artemisia Gentileschi das blutstrotzende Bild zweier Frauen, die einem Mann den Kopf absäbeln. 350 Jahre später schießt die Künstlerin Niki de Saint Phalle mit einer Flinte auf ihre Bilder und nennt diese Aktionen »Ich schieße auf Papa, ...«
Im 17. wie im 20. Jahrhundert stellten die künstlerischen Gewaltakte der Frauen einen Skandal dar. Inwieweit aber bedeuteten diese Kunstformen Befreiung von dem Skandal, der darunter lag?
»Painting calmed the chaos that shook my soul.« sagt Niki, die vom Schießen zu Nana-Frauenskulpturen fand, deren Kraft und Lebendigkeit heute wiederum Frauen ermutigt mit „typisch weiblichen“ Mitteln Ungewöhnliches zu schaffen.