Zwischenstopp mit Andreas Lehmann: Weil wir sterben
Der Roman »Weil wir sterben« erzählt von der Arbeitswelt und dem Abarbeiten an der Welt, die so, wie sie ist, nicht hinzunehmen ist – nur Fiktionen, Hinzuerfindungen und Zuspitzungen machen sie belebbar. Für einen Journalisten eine in mehrfacher Hinsicht prekäre Disposition …
Moderation: Iuditha Balint
»Meine Arbeit besteht darin, die Arbeit der anderen zu beschreiben«, sagt Patrick Meiners. Er ist Lokalreporter bei einer Mainzer Zeitung, immer auf der Schwelle zwischen bescheidener Sicherheit und Prekariat. Seine Mutter ist gestorben, als er Jugendlicher war, sein Vater liegt seit vielen Jahren im Wachkoma. Als nun eine Frau auftaucht und sich als die Schwester des Mannes vorstellt, mit dem Meiners‘ Mutter ein knappes Jahr vor dessen Geburt eine Affäre hatte, verändern Nachrichten aus der Vergangenheit massiv seine Gegenwart.
Der Roman »Weil wir sterben« erzählt von der Arbeitswelt und dem Abarbeiten an der Welt, die so, wie sie ist, nicht hinzunehmen ist – nur Fiktionen, Hinzuerfindungen und Zuspitzungen machen sie belebbar. Für einen Journalisten eine in mehrfacher Hinsicht prekäre Disposition …
Andreas Lehmann, geb. 1977 in Marburg, hat Buchwissenschaft, Amerikanistik und Komparatistik in Mainz studiert und lebt in Leipzig. Er war zweimal Teilnehmer des Open Mike-Wettbewerbs der Literaturwerkstatt Berlin, und hat Werkstattstipendien der Jürgen-Ponto-Stiftung, der Autorenwerkstatt Prosa des Literarischen Colloquiums Berlin und der Romanwerkstatt im Literaturforum des Brecht-Hauses Berlin erhalten. Wie auch den Robert Gernhardt Preis 2022. 2021 erschien der Roman Schwarz auf Weiß, 2018 der Debütroman Über Tage, 2023 der Erzählband Lebenszeichen, alle im Karl Rauch-Verlag in Düsseldorf.
Zwischenstopp ist eine Reihe des Fritz-Hüser-Instituts in Kooperation mit dem Rekorder. Hier lesen Autor:innen aus noch unveröffentlichten Texten vor und besprechen ihre Entwürfe mit
den Anwesenden.