Die Lebensgeschichte des Wehrmachts-Deserteurs Ludwig Baumann
Filmvorführung und Gespräch
30.000 deutsche Soldaten der Wehrmacht, die im Zweiten Weltkrieg desertierten, wurden von der NS-Militärjustiz zum Tode verurteilt. Einer von ihnen war Ludwig Baumann, der 1942 im Alter von 19 Jahren zur Kriegsmarine eingezogen wurde. Trotz Todesurteil, KZ-Haft und Einsatz an der Ostfront – Ludwig Baumann überlebt. Nach 1945 kämpft er auf allen gesellschaftlichen und politischen Ebenen für die Aufhebung der Strafen gegen Deserteure. Denn die wenigen, die überlebten, wurden im Nachkriegsdeutschland nicht rehabilitiert und erhielten keine Entschädigung. Dank des Einsatzes von Ludwig Baumann wurden im Jahr 2002 die Urteile der NS-Militärjustiz gegen die Wehrmachtsdeserteure aufgehoben. Das berührende Porträt der Regisseurin Annette Ortlieb gibt einen Einblick in das bewegte Leben und Kämpfen Ludwig Baumanns und ist eine Hommage an die Menschlichkeit und gegen den Krieg.
Was bedeutet der Einsatz Ludwig Baumanns für die heutigen Diskussionen über Krieg, Widerstand und Menschlichkeit? Wie hat Baumann es geschafft, trotz allem immer weiterzukämpfen für Gerechtigkeit und Menschlichkeit – und was können wir heute daraus lernen? Diese und weitere Fragen möchten wir im Anschluss an den Film in einem Gespräch mit der Regisseurin des Films, Annette Ortlieb, diskutieren.